Wiegenlieder    

                    

                          Alles still in süsser Ruh         

               Alles still in süsser Ruh, drum mein Kind, so schlaf auch Du!

              Draussen säuselt nur der Wind: Sususu! Schlaf ein mein Kind.       

                                                  

                 Schließe Deine Äuglein, lass sie wie zwei Knospen sein.   

          Morgen, wenn die Sonn`erglüht, sind sie wie die Blum`erblüht.

                                  

              Und die Blümelein schau ich an, und die Äuglein küss ich dann;

            und der Mutter Herz vergisst, dass es draussen Frühling ist.

                                

                     

                                      Die Blümelein, sie schlafen

               Die Blümelein, sie schlafen schon längst im Mondenschein,

                   sie nicken mit den Köpfen auf ihren Stengelein.

             Es rüttelt sich der Blütenbaum, er säuselt wie imTraum.

                     Schlafe, schlafe Du, mein Kindlein, schlafe ein.

                               

                   Die Vögelein, sie sangen, so süss im Sonnenschein,

              sie sind zur Ruh gegangen in ihren Nestchen klein.

           Das Heimchen in dem Ährengrund, es tut allein sich kund:

                           Schlafe, schlafe, schlafe ein.

                              

          Sandmännchen kommt geschlichen und guckt durch`s Fensterlein,

                ob irgend noch ein Liebchen nicht mag zu Bette sein,

           und wo er noch ein Kindchen fand, streut er ins Aug ihm Sand.

                  Schlafe, schlafe, Du, mein Kindlein, schlafe ein.

                               

              

                          Wer hat die schönsten Schäfchen?

            Wer hat die schönsten Schäfchen, die hat der gold`ne Mond,

                 der hinter jenen Bäumen, am Himmel droben wohnt.

                            

                Er kommt am späten Abend, wenn alles schlafen will,

              hervor aus seinem Hause zum Himmel leis und still.

                            

                Dann weidet er die Schäfchen auf seiner blauen Flur,

             denn all die weissen Sterne sind seine Schäfchen nur.

                             

                 Sie tun sich nichts zu leide, hat eins das andere gern,

          und Schwestern sind und Brüder, da droben Stern an Stern.

                               

               Und soll ich Dir eins bringen, so darfst u niemals schrei´n,

           musst freundlich wie die Schäfchen und wie der Schäfer sein.

                              

                              Weisst Du wieviel Sternlein stehen?

             Weisst Du wieviel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt?

                 Weisst Du wieviel Wolken gehen weithin über alle Welt?

           Gott, der Herr, hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet,

                 an der ganzen grossen Zahl, an der ganzen grossen Zahl.

                                 

             Weisst Du wieviel Mücklein spielen in der heissen Sonnenglut?

              Wieviel Fischlein auch sich kühlen in der hellen Wasserflut?

             Gott, der Herr, rief sie mit Namen, dass sie all ins Leben kamen,

             dass sie nun so fröhlich sind, dass sie nun so fröhlich sind.

                               

              Weisst Du wieviel Kinder frühe stehn aus ihrem Bettlein auf,

                dass sie ohne Sorg und Mühe fröhlich sind im Tageslauf?

                Gott im Himmel hat an allen seine Lust, sein Wohlgefallen,

         kennt auch Dich und hat Dich lieb, kennt auch Dich und hat Dich lieb.

                                                                 

                                    Guten Abend, gute Nacht

                        Guten Abend, gute Nacht, mit Rosen bedacht,

                    mit Näglein besteckt, schlüpf unter die Deck.

               Morgen früh, wenn Gott will, wirst Du wieder geweckt,

                morgen früh, wenn Gott will, wirst Du wieder geweckt.

                                  

                       Guten Abend, gute Nacht, von Englein bewacht,

                   die zeigen im Traum, Dir Christkindleins Baum:

              Schlaf nur selig und süss, schau im Traum`s  Paradies,

                schlaf nur selig und süss, schau im Traum`s Paradies.

                              

                                     Schlaf, Kindlein, schlaf!

                    Schlaf, Kindlein, schlaf, Dein Vater hütet Schaf,

         Deine Mutter schüttelt`s  Bäumelein, da fällt herab ein Täumelein.

                                Schlaf, Kindlein, schlaf!

                              

                    Schlaf, Kindlein, schlaf, am Himmel ziehn die Schaf,

    die Sternlein sind die Lämmerlein, der Mond, der ist das Schäferlein.

                             Schlaf, Kindlein, schlaf!

                              

                                             Schlummerlied          

              Schlaf, Kindlein, schlaf! Es war einmal ein Schaf.

           Das Schaf, das ward geschoren, da hat das Schaf gefroren.

                     Da zog ein guter Mann, ihm seinen Mantel an.

        Jetzt braucht`s nicht mehr zu frieren, kann froh herum spazieren.

                  Schlaf, Kindlein, schlaf. Es war einmal ein Schaf.           

                              

                            Heidschi, Bumbeidschi

                  Aber Heidschi, Bumbeidschi schlaf lange.

                        Dei Mutterl, die ist ja ausgange.

                  Sie ist ja ausgange und kommt nimmer ham

                      und lässt das kloa Büble gar so alan.

            Aber Heidschi, Bumbeidschi, bum, bum, bum, bum.

                    Aber Heidschi, Bumbeidschi, bum, bum.

                           

                                                 La -  Le -  Lu

                       La - Le - Lu, nur der Mann im Mond schaut zu,

              wenn die kleinen Babies schlafen, drum schlaf auch Du.

                  La - Le - Lu, vor dem Bettchen steh`n zwei Schuh,

                      die sind genauso müde, geh`n jetzt zur Ruh,

               dann kommt auch der Sandmann, leis tritt er ins Haus,

                  sucht aus seinen Träumen, Dir den schönsten aus.

                    La - Le - Lu, nur der Mann im Mond schaut zu,

             wenn die kleinen Babies schlafen, drum schlaf auch Du.              

     

                             Abend wird es wieder

                  Abend wird es wieder über Wald und Feld.

                  Säuselt Frieden nieder und es ruht die Welt.

                             

                       Nur der Bach ergießt sich am Felsen dort

                 und er braust und fließet immer, immer fort.

                           

                     Und kein Abschied bringet Frieden ihm und Ruh,

                         keine Glocke klinget ihm ein Rastlied zu.    

                                  

                     So in Deinem Streben bist, mein Herz, auch Du:

                    Gott nur kann Dir geben, wahre Abendruh!

                           

 

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